Sonntag, 21. Januar 2018

Mein Lesejahr 2017 - Und der Flop des Jahres geht an ...

Früher konnte ich noch recht gut abschätzen, was mir gefallen würde und was nicht. Also kaufte ich auch nur diese Bücher. Aber seit dem Beginn meiner Ausbildung zur Buchhändlerin muss ich mich zwangsweise durch die verschiedenen Genres lesen. Und da ich noch nicht ganz so firm in manchen bin, kann ich auch schlecht beurteilen, was mir gefällt und was nicht.
Tja, dabei entpuppte sich das ein oder andere Werk natürlich auch als Flop aus meiner Sicht. Von welchen Romanen ich spreche, das erfahrt ihr jetzt 😏


Von Cecelia Ahern hört man ja im Liebesroman-Genre ziemlich viel Positives. Klar musste ich mir mal ihren Schreibstil ansehen. Perfekt, dass sie gerade eine Jugendbuch-Dilogie herausgebracht hat ... na ja, nicht ganz so "Perfect".
Denn "Flawed", den ersten Band, fand ich noch ganz gut, aber die Geschichte entwickelte sich im zweiten Band in eine Richtung, die mir nicht gefiel. Vor allem die Figuren wurden mir immer unsympathischer.
Und der Schreibstil? Tja, überragend fand ich den jetzt nicht. Fürs Jugendbuch war er auch nicht ganz geeignet. Vielleicht bleibt Cecelia Ahern besser bei der Belletristik.


Wobei man in der Belletristik auch ganz schnell einen Griff ins Klo machen kann. Ich meine, viele Romane sind sowieso nicht wahnsinnig innovativ, erzählen ähnliche (Liebes-)Geschichten nur mit anderen Figuren und leicht abgewandelten Details.
"Die Perlenfrauen" von Katie Agnew kann zwar mit ein paar rührenden Hintergründen punkten, aber die im Fokus stehenden zwei Protagonisten und ihre Liebesgeschichte waren so gar nicht glaubhaft. Dazu die viel zu häufigen zeitlichen Wechsel, da kam man kaum noch mit.
Ein Mix aus Vergangenheit und Gegenwart ist ja absolut okay - aber was zu viel ist, ist zu viel.


Und zu viel an Klischees fand ich in "Obsidian" von Jennifer L. Armentrout wieder. Im Teenager-Alter, zum Beispiel in meiner "Twilight"-Phase, hätte mir das Buch sicher gut gefallen. Denn nichts anderes als die Vampirgeschichte wird hier dargestellt - nur mit Aliens und stärkeren magischen Fähigkeiten.
Arg, bin ich inzwischen vielleicht nur zu alt für typische Teenie-Fantasy-Romanzen? Keine Ahnung. Aber den Hype um "Obsidian" kann ich zumindest nicht nachvollziehen. Viel zu vorhersehbar, viel zu unromantisch und kein bisschen innovativ.
Sorry - not sorry.


Ein weiteres Buch, dem es an Innovation fehlt, ist eindeutig "Famous in Love" von Rebecca Serle. Ich wurde durch die Ankündigung der Fernsehserie aufmerksam, aber selbst der Trailer zeigt bereits, wie stark von der Buchvorlage abgewichen wird.
Wahrscheinlich ist die Serie sogar besser. Denn der Roman konnte mich nicht gerade überzeugen. Dieser riesige Zufall, mit dem alles beginnt, dann ein deutlicher Zeitsprung - ein toller Anfang war das nicht. Und dazu diese klischeehafte Dreiecksbeziehung, bei der es mir auch noch deutlich an wahren Gefühlen gemangelt hat.
Nope, mehr als "nett" ist das Buch keinesfalls.


Etwas leid tut es mir dagegen um "Sakura - Die Vollkommenen" von Kim Kestner. Die japanische Kultur, die in dieser Dystopie verarbeitet wird, hat mein Interesse geweckt. Aber wirklich deutlich kam die eigentlich gar nicht raus.
Dazu die erschaffene Welt, die mir nicht gefallen hat. Die Schilderung der schrecklichen Lebensumstände und all der ekligen Dinge war mir deutlich zu viel des Guten.
Auch das Ende machte es nicht besser. Eher im Gegenteil. Zu schnell, zu verwirrend. Und das Love Interest von Juri - viel zu rückratlos.
Da ist nichts mit Schwärmen. Eher mit unzufriedenem Brummen.


Nichts zu schwärmen gab es auch in der "Paper Princess" von Erin Watt. Dabei hörte man so viel Gutes von der Reihe.
Aber entweder bin ich das Erotik-Genre einfach nicht genug gewöhnt oder ich bin zu anspruchsvoll. "Paper Princess" jedenfalls steckt voller Klischees, voller Einfachheit, voller jugendlichem Trotz und ... keinen Schimmer, wie ich das beschreiben soll. Die Charaktere repräsentieren jedenfalls alles, was ich nicht mag. Allen voran Geistlosigkeit.
Wer keine Ansprüche an einen Roman oder die Figuren hat, wird "Paper Princess" vermutlich lieben, ich allerdings muss passen.
Schade, dass ein so schönes Cover eine so schlechte Geschichte beherbergt.


Der Flop meines Lesejahrs 2017:

Und zu guter Letzt das schlimmste Buch, das ich mir 2017 zu Gemüte geführt habe. Die Krone geht an "Heute, morgen und dann für immer" von Aurelia L. Night!
Eigentlich hätte sie besser zur "Paper Princess" gepasst, aber dieser Roman ist noch mal einen Deut schlechter. Denn egal, wie klischeehaft das New-Adult-Genre sein kann, man muss doch nicht alles davon verarbeiten, was geht: Der unvermeidbare Umzug in die 2er-WG mit einem Jungen, in den man sich quasi beinahe auf den ersten Blick verliebt. Der strahlende Held, der immer gerne hilft, im Vergleich zu dem miesen (Ex-)Freund. Und dann diese klischeehaften Szenen, die man nur aus romantischen Komödien kennt (die mir inzwischen zum Hals raushängen).
Nee, also da weiß ich nichts mehr zu zu sagen, außer: Finger weg!


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Sabrina S.